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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 46

1907 - Leipzig : Freytag
46 Werksttte. Er gab ihm ehrenvolle Auftrge und erhob ihn sogar in den Adelstand. Einst weigerte sich ein Edelmann aus der Umgebung des Kaisers, dem Meister die Leiter zu halten. Maximilian sprach zrnend: Aus jedem Bauern kann ich einen Edelmann machen, aber aus keinem Edelmann einen solchen Maler," und hielt selbst die Leiter. Das Andenken Maximilians lebte noch lange im Volke fort. Sein Grab befindet sich in der Burgkapelle zu Wiener-Neustadt. 23. Martin Luther. Die christliche Religion ist gestiftet worden durch Jesus Christus, von dem sie ihren Namen hat. Nachdem derselbe in Palstina gelebt, Abb. 25. Luther-Denkmal in Worms. gelitten und gestorben, wurde seine Lehre durch die Jnger, besonders durch die 12 Apostel des Herrn den Juden und den Heiden verkndigt. Nach und nach nahmen alle Völker des Abendlandes die christliche Lehre an. Lange Zeit hindurch gab es in Deutschland und den meisten europischen Lndern nur ein Bekenntnis der christlichen Religion, nmlich das rmisch-katholische. Im Jahre 1517 wurde Luther der Stifter des evangelischen oder protestantischen Bekenntnisses. Martin Luther wurde am 10. November des Jahres 1483 in Eisleben geboren. Er war der Sohn eines armen Bergmannes, der mit seiner Gattin das tgliche Brot fr die Familie sauer verdienen mute.

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 47

1907 - Leipzig : Freytag
47 Weil ihr Sohn ein begabter und fleiiger Knabe war, taten ihn seine Eltern auf die lateinische Schule nach Magdeburg und spter nach Eifenach. Hier verdiente er sich mit anderen Schlern nach damaliger Sitte den Lebensunterhalt durch Singen auf den Straen vor den Hufern der Reichen. Als Luther achtzehn Jahre alt war, bezog er die Universitt Erfurt. Er sollte nach dem Wunsche seines Vaters, dessen Vermgens-Verhltnisse sich gebessert hatten, die Rechte studieren, doch beschftigte er sich lieber mit der Gottesgelehrtheit. Eines Tages, als er von einer Reise zu seinen Eltern nach Erfurt zurckkehrte, fuhr bei einem Gewitter ein Blitzstrahl dicht neben ihm in die Erde. Auch hatte er durch einen pltzlichen Tod einen guten Freund verloren. Durch biefe Ereignisse wurde er so erschttert, da er bald darauf in das Angnstinerkloster zu Erfurt trat. Aber die Ruhe der Seele, die er gesucht, fand er auch hier nicht. Doch schtzte ihn sein Ordensvorgesetzter so sehr, da er ihm eine Stelle als Professor an der Universitt Wittenberg verschaffte. Um diese Zeit hatten sich mancherlei Mistnde in die Kirche eingeschlichen, gegen die Luther mit scharfen Worten predigte. Namentlich nahm er Ansto an der Art und Weise, wie ein vom Papste ausgeschriebener Abla durch den Dominikanermnch Tetzel und andere verkndigt wurde. Am 31. Oktober des Jahres 1517 schlug er 95 Thesen, d. h. Stze, an der Tre der Schlokirche zu Wittenberg an, um sie nach damaliger Sitte gegen jedermann zu verteidigen. Unter diesen Stzen befanden sich einige, die mit der bisherigen Lehre der Kirche nicht bereinstimmten. Dadurch geriet er in Streit mit dem Papste. Zwar fanden mehrere Vershnungsversuche statt, allein sie scheiterten, weil der Papst den Widerruf verlangte und Luther ihn verweigerte. Endlich wurde er vom Papste in den Bann getan, d. h. aus der Gemeinschaft der Kirche aus-geschlossen. Luther antwortete damit, da er den Bannbrief vor dem Elstertore zu Wittenberg in Gegenwart einer groen Volksmenge ver-brannte. Damit hatte er sich frmlich von der Kirche losgesagt. Seine Lehre fand immer mehr Anhnger, zuerst unter dem Volke und den Gelehrten, dann auch unter den Fürsten. Der Kaiser aber und ein anderer Teil des Volkes und der Fürsten blieb der alten Lehre treu. Heutzutage ist ein Drittel des deutschen Volkes katholisch, zwei Drittel sind evangelisch oder protestantisch. Luther starb am 18. Februar des Jahres 1546 in seiner Vaterstadt Eisleben. Sein Leichnam wurde in der Schlokirche zu Wittenberg feierlich beigesetzt. 24. Karl Y. Karl Y. und Franz I. Kaiser Karl Y, der Enkel Maximilians 1., erbte schon in frher Jugend viele Lnder und Knigskronen. Kaum 4*

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 49

1907 - Leipzig : Freytag
49 Boden, sondern meistens Leibeigene harter Herren, die sie durch Abgaben und Frondienste schwer bedrckten. Als nun Luther von der christlichen Freiheit predigte, verstanden sie diese Lehre falsch und verlangten Befreiung von ihrem harten Joche. Da ihre Forderungen abgewiesen wurden, rotteten sie sich in ganz Sddeutschlaud, besonders im Elsa, in Schwaben und Franken zu einem Aufstand zusammen. Sie verbten viele Grausamkeiten. Anfangs suchte man sie durch Worte zu beschwichtigen. Dann wurden sie durch ein Heer Georgs Trnchse von Waldburg mit vielen Verlusten auseinander getrieben. In demselben Jahre hausten in Thringen und anderen Gegenden Norddeutschlands die Wiedertufer. Thomas Mnzer, ein frherer Priester, schaffte die Kindertaufe ab und lehrte die Notwendigkeit der Wiedertaufe fr Erwachsene. Er predigte ein neues christliches Reich, in dem alle Gter gemeinschaftlich sein sollten. Das gefiel besonders den hartbedrckten Bauern, und keiner wollte mehr arbeiten. Sie scharten sich zusammen und zogen von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf, berall raubend, plndernd und brennend. Da schickten die Fürsten ein Heer gegen sie. Bei Frankenhausen in Thringen hatten die Bauern ihr Lager aufgeschlagen. Die Fürsten boten ihnen Verzeihung an, wenn sie auseinander gingen und die Rdelsfhrer auslieferten. Da erschrak Thomas Mnzer. Er feuerte sie zum Widerstande an und sagte, er wolle die Kugeln der Feinde mit seinem rmel auffangen. Die Bauern lieen sich betren. In einer blutigen Schlacht wurden sie zersprengt. Viele fanden den Tod, Thomas Mnzer starb durch Henkershand. Die Ruinen vieler Burgen und Klster zeugen noch heute von jenen schrecklichen Zeiten. Karls letzte Lebensjahre. Noch viele andere Widerwrtigkeiten mute Karl V. während seiner langen Regierungszeit erleben. Es war die unselige Zeit der Religionsstreitigkeiten, die schlielich sogar zu einem Kriege zwischen Katholiken und Protestanten fhrten, dem sogenannten Schmalkaldischen Kriege. Der Regierung berdrssig, bertrug Karl endlich die Kaiserwrde seinem Bruder Ferdinand und die meisten brigen Lnder seinem Sohne Philipp. Dann schiffte er sich nach Spanien ein, um in der Stille des Klosters St. Just den Rest seines Lebens in Ruhe zu beschlieen. Hier lebte er als einfacher Privatmann und bereitete sich auf den Tod vor, der nach zwei Jahren seinem Leben ein Ende machte. 25. Friedrich V. von der pfat). Wie Karl V. so waren auch die folgenden Kaiser der alten Lehre treu geblieben. Aber trotzdem muten dieselben den Protestanten freie Ausbung ihrer Religion gestatten. So hatten diese in Bhmen zwei

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 70

1907 - Leipzig : Freytag
70 Werksttte. Er gab ihm ehrenvolle Auftrge und erhob ihn sogar in den Adelstand. Einst weigerte sich ein Edelmann aus der Umgebung des Kaisers, dem Meister die Leiter zu halten. Maximilian sprach zrnend: Aus jedem Bauern kann ich einen Edelmann machen, aber aus keinem Edelmann einen solchen Maler," und hielt selbst die Leiter. Das Andenken Maximilians lebte noch lange im Volke sort. Sein Grab befindet sich in der Burgkapelle zu Wiener-Nenstadt. 38. Martin Luther. Die christliche Religion ist gestiftet worden durch Jesus Christus, von dem sie ihren Namen hat. Nachdem derselbe in Palstina gelebt, 1 : i i -------- ----- . * _ ' _ '_____' -...... . ||~ Abb. 33. Luther-Denkmal in Worms. gelitten und gestorben, wurde seine Lehre durch die Jnger, besonders durch die 12 Apostel des Herrn den Juden und den Heiden verkndigt. Nach und nach nahmen alle Völker des Abendlandes die christliche Lehre an. Lange Zeit hindurch gab es in Deutschland und den meisten europischen Lndern nur ein Bekenntnis der christlichen Religion, nmlich das rmisch-katholische. Im Jahre 1517 wurde Luther der Stifter des evangelischen oder protestantischen Bekenntnisses. Martin Luther wurde am 10. November des Jahres 1483 in Eisleben geboren. Er war der Sohn eines armen Bergmannes, der mit seiner Gattin das tgliche Brot fr die Familie sauer verdienen mute.

5. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 71

1907 - Leipzig : Freytag
71 Weil ihr Sohn ein begabter und fleiiger Knabe war, taten ihn seine -Eltern auf die lateinische Schule nach Magdeburg und spter nach Eisenach. Hier verdiente er sich mit anderen Schlern nach damaliger Sitte den Lebensunterhalt durch Singen auf den Straen vor den Husern der Reichen. Als Luther achtzehn Jahre alt war, bezog er die Universitt Erfurt. Er sollte nach dem Wunsche seines Vaters, dessen Vermgens-Verhltnisse sich gebessert hatten, die Rechte studieren, doch beschftigte er sich lieber mit der Gottesgelehrtheit. Eines Tages, als er von einer Reise zu seinen Eltern nach Erfurt zurckkehrte, fuhr bei einem Gewitter ein Blitzstrahl dicht neben ihm in die Erde. Auch hatte er durch einen pltzlichen Tod einen guten Freund verloren. Durch diese Ereignisse wurde er so erschttert, da er bald darauf in das Augustinerkloster zu Erfurt trat. Aber die Ruhe der Seele, die er gesucht, fand er auch hier nicht. Doch schtzte ihn sein Ordensvorgesetzter so sehr, da er ihm eine Stelle als Professor an der Universitt Wittenberg verschaffte. Um diese Zeit hatten sich mancherlei Mistnde in die Kirche ein-geschlichen, gegen die Luther mit scharfen Worten predigte. Namentlich nahm er Ansto an der Art und Weise, wie ein vom Papste ausgeschriebener Abla durch den Dominikanermnch Tetzel und andere verkndigt wurde. Am 31. Oktober des Jahres 1517 schlug er 95 Thesen, d. h. Stze, an der Tre der Schlokirche zu Wittenberg an, um sie nach damaliger Sitte gegen jedermann zu verteidigen. Unter diesen Stzen befanden sich einige, die mit der bisherigen Lehre der Kirche nicht bereinstimmten. Dadurch geriet er in Streit mit dem Papste. Zwar fanden mehrere Vershnungsversuche statt, allein sie scheiterten, weil der Papst den Widerruf verlangte und Luther ihn verweigerte. Endlich wurde er vom Papste in den Bann getan, d. h. aus der Gemeinschaft der Kirche aus-geschlossen. Luther antwortete damit, da er den Bannbrief vor dem Elstertore zu Wittenberg in Gegenwart einer groen Volksmenge ver-brannte. Damit hatte er sich frmlich von der Kirche losgesagt. Seine Lehre fand immer mehr Anhnger, zuerst unter dem Volke und den Gelehrten, dann auch unter den Fürsten. Der Kaiser aber und ein anderer Teil des Volkes und der Fürsten blieb der alten Lehre treu. Heutzutage ist ein Drittel des deutschen Volkes katholisch, zwei Drittel sind evangelisch oder protestantisch. Luther starb am 18. Februar des Jahres 1546 in seiner Vaterstadt Eisleben. Sein Leichnam wurde in der Schlokirche zu Wittenberg feierlich beigesetzt. 39. Karl V. Karl V. und Franz I. Kaiser Karl V., der Enkel Maximilians I., erbte schon in frher Jugend viele Lnder und Knigskronen. Kaum

6. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 73

1907 - Leipzig : Freytag
73 Boden, sondern meistens Leibeigene harter Herren, die sie durch Abgaben und Frondienste schwer bedrckten. Als nun Luther von der christlichen Freiheit predigte, verstanden sie diese Lehre falsch und verlangten Besreinug von ihrem harten Joche. Da ihre Forderungen abgewiesen wurden, rotteten sie sich in ganz Sddeutschland, besonders im Elsa, in Schwaben und Franken zu einem Aufstand zusammen. Sie verbten viele Grausamkeiten. Anfangs suchte man sie durch Worte zu beschwichtigen. Dann wurden sie durch ein Heer Georgs Trnchse von Waldburg mit vielen Verlusten auseinander getrieben. In demselben Jahre hausten in Thringen und anderen Gegenden Norddeutschlands die Wiedertufer. Thomas Mnzer, ein frherer Priester, schaffte die Kindertaufe ab und lehrte die Notwendigkeit der Wiedertaufe fr Erwachsene. Er predigte ein neues christliches Reich, in dem alle Gter gemeinschaftlich sein sollten. Das gefiel besonders den hartbedrckten Bauern, und keiner wollte mehr arbeiten. Sie scharten sich zusammen und zogen von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf, berall raubend, plndernd und brennend. Da schickten die Fürsten ein Heer gegen sie. Bei Frankenhansen in Thringen hatten die Bauern ihr Lager aufgeschlagen. Die Fürsten boten ihnen Verzeihung an, wenn sie auseinander gingen und die Rdelsfhrer auslieferten. Da erschrak Thomas Mnzer. Er feuerte sie zum Widerstande an und sagte, er wolle die Kugeln der Feinde mit seinem rmel auffangen. Die Bauern lieen sich betren. In einer blutigen Schlacht wurden sie zersprengt. Viele fanden den Tod, Thomas Mnzer starb durch Henkershand. Die Ruinen vieler Burgen und Klster zeugen noch heute von jenen schrecklichen Zeiten. Karls letzte Lebensjahre. Noch viele andere Widerwrtigkeiten mute Karl V. während seiner langen Regierungszeit erleben. Es war die unselige Zeit der Religionsstreitigkeiten, die schlielich sogar zu einem Kriege zwischen Katholiken und Protestanten fhrten, dem sogenannten schmalkaldischen Kriege. Der Regierung berdrssig, bertrug Karl endlich die Kaiserwrde seinem Bruder Ferdinand und die meisten brigen Lnder seinem Sohne Philipp. Dann schiffte er sich nach Spanien ein, um in der Stille des Klosters St. Just den Rest seines Lebens in Ruhe zu beschlieen. Hier lebte er als einfacher Privatmann und bereitete sich auf den.tod vor, der nach zwei Jahren seinem Leben ein Ende machte. 40. Friedrich T. von der pfal). Wie Karl V. so waren auch die folgenden Kaiser der alten Lehre treu geblieben. Aber trotzdem muten dieselben den Protestanten freie Ausbung ihrer Religion gestatten. So hatten diese in Bhmen zwei

7. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 15

1889 - Leipzig : Freytag
qmchtet, waren: Was meint ihr, da ihr einen Sterblichen steen |eht. Dies ziemt Weibern, aber nicht Mnnern, Nach vor seme. Tode war eine groartige religise Bewegung entstanden, die man gewhnlich kurz ine Reformation (Umgestaltung) nennt, wie man ja schon vor hundeit fahren den Ruf nach einer Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern erhoben hatte. Der Ausgangspunkt dieser Bewegung knpft sich an den Namen Luthers. 3. Martin Cutljcr. 1 Luthers Jugend. Martin Luther war als Sohn eines Bauern und Bergmanns in Eisleben (westlich von Halle) am 10. November 1483 aeboren; seine Eltern lieen sich bald daraus in Mansfeld (3 Stunden nord-westlich) am Harze nieder und fanden hier ein besseres Auskommen. Der Knabe besuchte hier die lateinische Schule und kam mit dem 14. Lebensjahre nach Magdeburg und von da nach Eisenach. Eine Zeitlang eyang er sich hier das Brot (als Kurrendeschler) vor den Thren; dann nahm thtteme wohlhabende und fromme Witwe. Ursula Cotta, unter ihre Kmdeychar mit auf. und von mm an konnte er sich ungestrt dem Lernen widmen und machte auch groe Fortschritte. Achtzehn Jahre alt ging r aus die Um-versitt Erfurt, um dem Willen seines Vaters gem dte Rechtswchenlchaft zu studieren; aber sein Gemt wandte sich mehr der Religion und Gottesgelehrtheit (Theologie) zu. und unaufhrlich beschftigte er stch mit der Frage nach Gott, nach der Erlsung von der Snde und nach der neugteit. Einmal, da er. von einem Besuche bei seinen Eltern zurckkehrte, wurde er unterwegs von einem heftigen Gewitter berrascht; der Blitz zuckte acht neben ihm nieder, und in dem rollenden Donner glaubte er die Stimme Gottes zu vernehmen: Bist du vorbereitet, um vor den ewigen Rchter-stuhl zu treten?" In der Todesangst gelobte er, ein Mnch zu werden, und wenige Tage danach trat er, ohne seinem Vater etwas davon zu sagen, in das Augustinerkloster zu Erfurt ein (1505). Mit grtem Ernste und Eifer erfllte er die klsterlichen Vorschriften, ohne dabei lerne Weiterbildung zu verabsumen. Der Vorstand des Ordens, Johann von St an Pitz, ein hochgebildeter schsischer Edelmann, lernte den Bruder Martin hochschtzen und empfahl ihn dem Kurfrsten Friedrich dem Weisen von Sachsen fr eine Lehrstelle an der 1502 neugegrndeten Universitt Wittenberg. So wurde Luther Professor (1508) und erlangte durch seine Wirksamkeit auf dem Lehrstuhle und auf der Kanzel bald hohes Ansehen. Im Jahre 1512 erwarb er sich die Wrde eines Doktors der Theologie. 2. Luthers She gegen den bta und ihre Folgen. Der damalige Papst, See X., war ein Freund der Knste und Wissenschaften und brauchte

8. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 21

1889 - Leipzig : Freytag
21 einen in Fragen und Antworten abgefaten Leitfaden der Glaubenslehre, abfate, wie den groen Katechismus zuvor fr Geistliche und Lehrer. 7. Oltyers Tod. Luther sah mit Bangen voraus, da der kurz oder lang ein Religionskrieg entflammt werde, und bat oft Gott, ihn vorher zu sich zu nehmen. Er erlebte auch den Ausbruch der Feindseligkeiten nicht. Zu Anfang des Jahres 1546 wurde er nach Eisleben gerufen, um Strei-tigkeiteu zwischen den Grafen von Mansfeld zu schlichten. Schon unterwegs fhlte er sich krank, schrieb aber noch mehrere trstliche Briefe von Eisleben an feine Frau nach Wittenberg. Am 17. Februar jedoch wurde sein Zustand schlimmer, und er sagte zu seinen Freunden: Ich bin hier zu Eis-leben geboren; wie, wenn ich hier sterben sollte?" Er betete noch inbrnstig und entschlief in der Nacht (17. Februar 1546). Seine Leiche wurde auf Befehl des Kurfrsten unter allgemeiner Teilnahme nach Wittenberg ge-bracht und in der Schlokirche vor dem Altare beigesetzt. Melanchthon berlebte den Freund noch vierzehn Jahre und fand (1560) seine Ruhesttte an seiner Seite. 4. Kaiser Karl V. (15191556.) 1. Hie Kaiserwahl 1519. Der Kaiser Maximilian hatte es nicht durch-setzen knnen, da sein Enkel Karl ihm als rmischer König" zur Seite gesetzt und dadurch zur Nachfolge bestimmt wrde. Als er 1519 starb, bewarben sich die drei mchtigsten; Herrscher Europas um die Kaiserkrone: Franz I., König von Frankreich, Heinrich Viii., König von England, und Karl I., König von Spanien und Neapel und Erbherr in Ostreich und den Niederlanden. Heinrich Viii. trat aber bald zurck, und nun schien der allerchristlichste König" von Frankreich die meiste Aussicht zu haben; fr ihn waren auch die meisten Fürsten durch reiche Spenden und noch reichere Versprechungen gewonnen. Auch war er als tapfer bekannt, und zudem glaubte mau, er werde dem Papste angenehm sein. Am liebsten htte man allerdings einen deutschen Fürsten zum Kaiser erhoben. Als aber zuerst Kurfürst Joachim vou Brandenburg und dann Kurfürst Friedrich der Weise von Sachfen-Wittenberg eine Wahl ablehnten, und der Papst samt diesen sich eifrig fr Karl von Spanien erklrten, fo war deffen Wahl rafch gesichert. Er war freilich ein auslndischer Herrscher, in Gent geboren (1500), des Deutschen nicht mchtig und noch sehr jung; aber er stammte doch vterlicherseits von den Habsburgern und empfahl sich durch manche gewinnende Eigenschaften. So wurde er Mai 1520 unter groer Pracht in Aachen gekrnt. Er bewies sich spter stets als ein Mann von groen Gaben und von den besten Absichten und war ein ebenso vortrefflicher Staatsmann als Feldherr; auch rhmte man an seinem Charakter die

9. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 16

1889 - Leipzig : Freytag
16 fr feine knstlerischen Unternehmungen, namentlich den Umbau der Peters-kirche, unermeliche Summen, zu deren Aufbringung er einen allgemeinen Abla ausschrieb. Mau verstand darunter den Erla der Kirchenstrafen fr begangene Snden gegen ein nach der Schwere der Vergehen abgestuftes Ablageld. In Deutschland wurde dieser Abla von dem Kurfrsten und Erzbischof Albrecht von Mainz verkndet und mit der Einsammlung 8. Martin Luther. Nach Lukas Cranach. (Dresdner Galerie.) des Ablageldes der Dominikanermnch Tetzel beauftragt. Dieser betrieb den Abla als ein bloes Geldgeschft in so anstiger Weise, da manche Landesfrsten, wie Friedrich der Weise, ihm den Eintritt in ihr Land unter-sagten. Nun lie er sich aber dicht an der kurschsischen Grenze, in Jterbogk nieder und lockte viele Menschen aus Wittenberg und der Umgegend an sich. Da schlug Luther am Abende vor Allerheiligen, den 31. Oktober 1517,

10. Erzählungen aus der Neuzeit - S. 17

1889 - Leipzig : Freytag
17 95 Stze gegen den Abla an der Thre der Schlokirche zu Wittenberg an und erbot sich, dieselben gegen Tetzel und jedermann in einem ffentlichen Gesprche (Disputation) zu verteidigen. Er behauptete darin, da die Snden-Vergebung nur Gott zustehe und da der Ablakram auch der wahren Mei-nung des Papstes zuwider laufe. Diese Stze wurden in vierzehn Tagen in ganz Deutschland bekannt und erregten ein so gewaltiges Aufsehen, da man den Tag, an dem sie angeschlagen wurden (31. Oktober 1517), als den Geburtstag der Reformation bezeichnet. Als der Papst sich berzeugte, da es sich um mehr als um einen bloen Mnchsstreit handle, lud er den Luther zur Verantwortung nach Rom; der Kurfürst aber setzte es durch, da er in Deutschland verhrt wrde, und so mute er in Augsburg vor dem ppst-lichen Legaten, dem Kardinale Cajetan, erscheinen. Vergeblich suchte dieser hohe Kirchenfrst den im Mnchskleide vor ihm erschienenen Luther zum Widerrufe zu bewegen. Dieser beharrte daraus, da er nach seiner auf die heilige Schrift gegrndeten berzeugung gehandelt habe, und entwich, statt am nchsten Tage wiederzukommen, aus den Rat seiner Freunde nachts aus der Stadt. Darauf kam ein anderer Abgesandter des Papstes, der Kammer-Herr Karl von Miltitz, nach Sachsen, um dem Kurfrsten eine geweihte goldene Rose als Ehrengeschenk des Papstes zu berbringen. Bei dieser Gelegenheit unterredete er sich auf dem Schlosse zu Altenburg mit Luther und erhielt von diesem das Versprechen, den Streit ruhen zu lassen, wenn seine Gegner auch schwiegen. Bald daraus hielt aber der gelehrte und rede-gewandte Professor Eck von Ingolstadt ein ffentliches Streitgesprch (Dispu-tation) mit einem Freunde Luthers in Leipzig und ntigte diesen durch heftige Angriffe, auch daran teilzunehmen. Manche uerungen, die Luther in feiner Rede thctt, erklrte Eck fr Irrlehren, und auf sein Betreiben erlie der Papst eine Bulle, in welcher 41 Stze Luthers als ketzerisch ver-urteilt, die Verbrennung seiner Schriften geboten und er selbst mit dem Banne bedroht wurde, falls er uicht innerhalb sechzig Tagen widerrufe. Daraufhin that Luther (10. Dezember 1520) den khnen Schritt, da er, umgeben von Studeuten und Professoren Wittenbergs, vor dem Elsterthore die Bannbulle verbrannte. Damit hatte er und sein Anhang sich frmlich und fr immer vom Papste losgesagt. 3. Luther in Worms und auf der Wartburg. Mittlerweile war Kaiser Maximilian gestorben, und sein Enkel Karl, der zugleich König von Spanien war, als Karl V. gewhlt und in Aachen gekrnt worden (1520). Dieser schrieb auf das Jahr 1521 einen Reichstag nach Worms aus, auf welchem auch Luthers Sache entschieden werden sollte. Luther mute persnlich er-scheinen und erhielt vom Kaiser die Zusicherung freien Geleits. In Begleitung eines kaiserlichen Herolds und einiger Freunde reiste er nach Worms und kam am 16. April an. Schon am nchsten Tage wurde er vor die Reichs- Holdcrmann-S etzepfandt, Geschichtsbilder, Iii. 2
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